Herbstwanderung rund um Zeil am Main.
Mit DB-Regio geht es um 10 Uhr von Redwitz über Bamberg nach Zeil am Main. Das Wetter ist für den 20. Oktober optimal.
In Zeil am Main angekommen starten wir die zirka 11 Kilometer lange Wanderung, die bergauf durch den feuchten Buchenwald zum „Zeiler Käppele“ unserer ersten Station führt.
Frei nach dem Lied der Franken „…Ich seh‘ die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen ….“ genießen wir den wunderschönen Ausblick über Maintal, Hassberge und Steigerwald, bevor uns der Weg am Waldrand weiter zur Burgruine Schmachtenberg führt.
Es handelt sich um einen relativ späten Burgneubau (um 1420/30, schriftliche Ersterwähnung 1466), der offenbar die alte Zeiler Burg auf dem Käpelle (heutige Wallfahrtskirche) ersetzen sollte. Die Schießscharten der Anlage sind bereits für Feuerwaffen eingerichtet (teilweise später erneuert).
Die Spornburg wurde 1525 durch aufständische Bauern beschädigt, wieder instand gesetzt und erneut 1554 im Zweiten Markgrafenkrieg verwüstet.
In der Folge wurde der Schmachtenberg aufgelassen. 1695 entnahm man der Burg Steinmaterial für den Bau des Zeiler Stadtschlosses.
Die Anlage wird seit 1995 behutsam gesichert und burgenkundlich untersucht. Hierbei fanden sich keine Hinweise auf eine hochmittelalterliche Vorgängerburg an gleicher Stelle. Die gelegentlich als Hinweise auf eine vor- oder frühgeschichtliche Wallanlage gedeuteten Wallreste im Vorgelände scheinen mit einer großen spätmittelalterlichen Vorburg in Zusammenhang zu stehen.
Der Neubau der Burg erfolgte offenbar in einem Zuge mit dem Ausbau der Zeiler Stadtbefestigung. Dies wird besonders durch die identischen Wehrgangskonstruktionen beider Wehranlagen deutlich.
Neben der Bedrohung durch die Hussiten dürfte der eigentliche Grund für den Neubau der Burg und den Ausbau der Stadt in den Expansionsbestrebungen des benachbarten Bistums Würzburg zu suchen sein. Auch der Bischof von Würzburg verstärkte und modernisierte zu dieser Zeit seine Burgen und Stadtbefestigungen in den Hassbergen. So entstanden zum Beispiel eindrucksvolle Zwingeranlagen um die Burgen Raueneck und Altenstein. Das direkt an der Grenze gelegene Zeil sollte als Grenzfestung und Machtsymbol gegenüber dem verfeindeten Nachbarbistum dienen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schmachtenberg
Vorbei geht es an den Weinhängen bergab zur Mittagseinkehr nach Ziegelanger. Gestärkt und ausgeruht setzen wir unsere Wanderung am Nachmittag fort. Der Weg führt uns über den „Abt-Degen-Steig“ mitten der Weinberge nach Steinbach und weiter an der Bahnlinie Schweinfurt-Bamberg durch das Maintal zum Bahnhof Ebelsbach-Eltmann. Mit dem Zug ging es um 16 Uhr zurück nach Redwitz.